Planschen oder Pflichtprogramm?
"Wie oft sollte ich meinen Hund baden – oder reicht ein Sprung in den Teich?" Ob Wasserratte oder Trockenschwimmer, eines ist klar: Weder ein Teich noch Schnee können die gründliche Fellpflege ersetzen.
Was bleibt im Fell – Dreck oder Souvenir?
Unsere Hunde sind wie wir täglich Umwelteinflüssen ausgesetzt. Was wir am Ende des Tages einfach mit einem Wattepad oder Duschgel von unserer Haut entfernen, bleibt im Hundefell hängen – zumindest zum (unsichtbaren) Teil. Je nachdem, wo ihr Hund unterwegs war - oder worin er sich gewälzt hat, haben sich im Hundefell Staub, Abgase, Dünger, Pollen, kleiner Eier und Larven, Tümpelwasser oder gar Überreste toter Tiere oder Fäkalien angesammelt. Dabei reicht es nicht aus, wenn dein Hund sich im Teich abkühlt oder sich mal im Schnee wälzt. Zwar wird so oberflächlicher Schmutz entfernt, aber neue Schmutzpartikel setzen sich wieder im Fell fest, während tiefere Verunreinigungen nach wie vor haften bleiben. Ohne regelmäßiges Baden und Bürsten können diese Rückstände neben unangenehmen Geruch Hautirritationen, Verfilzungen oder sogar Allergien verursachen.
Fellpflege statt Survival-Training
Weicher, lockiger, länger: Viele Designer- und Moderassen wären ohne unsere Fürsorge und Pflege in der freien Natur kaum überlebensfähig. Besonders langhaarige Rassen verfilzen schnell, wenn das Fell nicht regelmäßig gebürstet und gepflegt wird. So kann es seine wichtige Schutzfunktionen gegen äußere Einflüsse wie Kälte, Sonne, Wind und Regen uneingeschränkt erfüllen.
Warum regelmäßiges Baden kein Luxus ist
Ein Argument, die natürliche Schutzschicht der Hundehaut würde zerstört, wenn man den Hund badet, stammt aus einer Zeit, als Hunde oft im Freien gehalten wurden und hochwertige, rückfettende Hundeshampoos noch nicht erfunden waren. Heute wohnen unsere Vierbeiner eng mit uns zusammen und kuscheln mit uns auf dem Sofa und selbstverständlich auch im Bett. In dieser häuslichen Umgebung ist ein gewisses Maß Hygiene wichtig, und aus vorhin besagten Gründen kommt unser Liebling um ein regelmäßiges Bad dann nicht herum.
Von Baby-Shampoo bis High-End-Spa
Wie oft du deinen Hund baden solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie dem Felltyp, seiner Umgebung und seiner Aktivität. Hunde, die viel draußen sind, durch Felder rennen oder in der Stadt leben, wo sie Abgase und Feinstaub ausgesetzt sind, können alle 2 bis 6 Wochen gebadet werden.
Dabei ist es wichtig, das richtige Shampoo zu verwenden. Ein gutes Hundeshampoo hat einen pH-Wert von 7,0 bis 7,5 und ist speziell auf die Bedürfnisse der Hundehaut abgestimmt. Menschen- oder Babyshampoos sind nicht geeignet, da sie zu sauer sind und die Hundehaut austrocknen. Spezielle rückfettende Hundeshampoos helfen, den natürlichen Schutzfilm der Haut schnell wiederherzustellen.
Fellpflege stärkt die Bindung
Viele Hunde sind nicht begeistert, wenn sie gebadet werden, doch je öfter du die Pflege zur Routine machst, desto entspannter wird dein Vierbeiner dabei werden. Nach dem Baden ist es wichtig, den Hund gründlich zu bürsten während er trocknet. Vor allem bei langhaarigen Hunden verhindert das Bürsten, dass das nasse Fell nach dem Bad verfilzt. Conditioner oder Pflegesprays helfen zusätzlich, das Fell geschmeidig zu halten und das Kämmen zu erleichtern. Bitte nicht vergessen: Trockne bzw föhne deinen Hund gut. Um Erkältungen vorzubeugen, sollte bei kühlen Temperaturen das Fell gänzlich getrocknet sein, bevor der Hund das Haus verlässt. Belohne und lobe deinen Hund nach der Pflegeroutine, um das Ritual positiv zu bestärken.
Fazit: Warum Baden mehr ist als nur Hygiene
Baden ist nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch der Gesundheit. Das regelmäßige Baden des Hundes entfernt Schmutz und Schadstoffe, fördert die Haut- und Fellgesundheit, stärkt die Bindung und sorgt für ein sauberes Zuhause. Wichtig dabei ist, hochwertige und für den Hund passende Produkte zu verwenden und das Baden je nach Aktivität und Verschmutzung anzupassen.